Warum Kanzleien dem Webbrowser zunehmend den Rücken kehren
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Warum Kanzleien dem Webbrowser zunehmend den Rücken kehren
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In der heutigen digitalen Welt stellt sich längst nicht mehr die Frage, ob eine Kanzlei Softwarelösungen benötigt, sondern vielmehr, welche Kanzleisoftware am besten zu ihren spezifischen Anforderungen passt. In den letzten Jahren wurden webbasierte Softwareprodukte zunehmend als ideale Lösung angepriesen, da sie eine unkomplizierte Handhabung und hohe Flexibilität versprachen. Doch seit einiger Zeit kehren immer mehr Kanzleien den Webbrowser-gestützten Lösungen den Rücken und steigen auf native Kanzleisoftware um. Warum ist dieser Wechsel sinnvoll und welche Vorteile bietet eine native Kanzleisoftware?
Webbasierte Software hat ihre Vorteile, insbesondere wenn es um die einfache Zugänglichkeit und die Nutzung über verschiedene Endgeräte hinweg geht. Der größte Vorteil besteht sicherlich darin, dass keine Installation auf den einzelnen Geräten der Mitarbeitenden erforderlich ist. Das ist sowohl bei sehr kleinen Kanzleien mit wenig Technik-Budget als auch bei Anwaltskanzleien mit mehreren Standorten bzw. wechselnden Arbeitsplätzen von Vorteil. Jedoch gibt es auch erhebliche Einschränkungen bei der Arbeit mit einer Software im Webbrowser. Zu den größten Nachteilen zählen insbesondere die mangelnde Flexibilität, eine ineffiziente Darstellung, die oft unzureichende Performance sowie die begrenzte Integration mit lokalen Systemen und Softwarelösungen.
Ein wesentlicher Nachteil webbasierter Software liegt in der eingeschränkten Gestaltungsmöglichkeit der Benutzeroberfläche. Da eine Anwendung im Browser stets an die jeweiligen Vorgaben von HTML, CSS und JavaScript gebunden ist, lassen sich Informationen oft nur in begrenzter Anzahl auf einer Seite darstellen, und das Layout wird häufig von responsiven oder vorgefertigten Designvorlagen bestimmt. Dadurch bleibt weniger Spielraum für eine präzise Anordnung der Inhalte, und es entsteht oft mehr ungenutzter Weißraum, der den Bildschirm nicht optimal ausnutzt. Hinzu kommt, dass die Navigation in Webanwendungen üblicherweise hierarchisch aufgebaut ist, was dazu führt, dass der Nutzer sich durch verschiedene Registerkarten oder Seiten klicken muss, anstatt mehrere Fenster gleichzeitig anzeigen oder frei anordnen zu können. Das mangelhafte Fenster-Management, eingeschränktes Drag & Drop oder fehlende Kontextmenus per Rechtsklick, lassen die Arbeit bei komplexen Arbeitsabläufen, beispielsweise wenn Dokumente parallel bearbeitet oder verglichen werden müssen, schnell umständlich werden.
Hinzu kommen Kompatibilitätsprobleme bei Verwendung unterschiedlicher Webbrowser. Da die Software-Entwickler ihre Anwendung nicht mit allen Webbrowsern testen können, gibt es immer wieder Situationen, in welchem gewisse Funktionen mit bestimmten Webbrowsern nicht funktionieren. Die Entwickler der Kanzleisoftware sind vollständig abhängig davon, wie sich die verschiedenen Webbrowser entwickeln und befinden sich im permanenten Wettlauf mit der Entwicklung von Google, Microsoft, Apple und anderen.
Browserbasierte Anwendungen müssen ständig mit dem Server kommunizieren, was bei größeren Datenmengen zu einer spürbaren Verzögerung führen kann. Für eine Kanzlei, die regelmäßig mit großen Dokumenten – oder sogar ganzen Akten – arbeitet, kann dies zu einem erheblichen Zeitverlust und damit auch zu einer Reduzierung der Effizienz führen.
Da kein direkter Zugriff auf die Hardware besteht, kommt es außerdem oft zu Ansteuerungsproblemen. Damit ist gemeint, dass die browserbasierte Software keinen direkten Zugriff auf Geräte wie Drucker oder Kartenlesegerät hat. Auch die Integration in andere Programme, etwa Microsoft Word, ist nur eingeschränkt möglich, weil ein direkter Datenaustausch fehlt.
Im Gegensatz zu webbasierten Anwendungen bieten native Kanzleiprogramme zahlreiche Vorteile, die für viele Kanzleien deswegen die erste Wahl darstellen. Native Anwaltssoftware läuft direkt auf den lokalen Systemen der Kanzlei und bietet eine schnellere und flüssigere Nutzung. Besonders bei der Dokumentenbearbeitung oder der Arbeit mit umfangreichen Gerichtsakten läuft die Software so reibungslos. Auch der Zugriff auf lokale Daten funktioniert schneller. Zudem kann die native Anwaltssoftware direkt auf Drucker, Kamera, Mikrofon, Kartenlesegerät und andere Gerätefunktionen zugreifen, was zu einer besseren Benutzererfahrung führt.
Ein großer Vorteil nativer Kanzleisoftware zeigt sich in der oft präzisen und flexiblen Gestaltung der Benutzeroberfläche. Da die Anwendung direkt auf das Betriebssystem zugreift, können Entwickler jedes Element genau dort platzieren, wo es für den Anwender am sinnvollsten ist, und so mehr Informationen übersichtlich auf einen Blick darstellen. Gleichzeitig lassen sich unterschiedliche Fenster innerhalb eines Programms nebeneinander anordnen, ein- oder ausklappen und unabhängig voneinander bedienen. Dies ist besonders hilfreich, wenn mehrere Dokumente gleichzeitig bearbeitet oder miteinander verglichen werden müssen. Darüber hinaus können native Kanzleiprogramme leicht auf spezielle Funktionen oder Abkürzungen des Betriebssystems zurückgreifen, was für ein flüssiges und effizientes Nutzererlebnis sorgt.
Durch die Anpassung an das Betriebssystem wird nicht nur die Benutzerfreundlichkeit erhöht, sondern auch die gesamte Effizienz gesteigert. Die nativen Anwaltsprogramme bieten eine stabile, reaktionsschnelle Oberfläche, die es den Anwälten ermöglicht, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, anstatt Zeit mit technischen Hürden zu verlieren. Diese optimierte Nutzererfahrung trägt zu einer höheren Produktivität und Zufriedenheit bei.
Ein wesentlicher Vorteil nativer Kanzleisoftware zeigt sich in ihrem hohen Sicherheits- und Datenschutzstandard. Da keine browserbasierte Oberfläche benötigt wird, entfällt ein häufiges Einfallstor für Schadsoftware, denn gängige Browser sind bekanntermaßen anfällig für Phishing-Angriffe, unautorisierte Zugriffe und andere Manipulationen. Stattdessen kommuniziert eine proprietäre Client-App direkt mit dem Backend und setzt dabei auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, sodass sensible Informationen – etwa Mandantenstammdaten und Dokumente – selbst dann geschützt bleiben, wenn Angreifer den Datenstrom abfangen sollten. Diese geschlossene Struktur reduziert das Risiko erfolgreicher Cyberattacken zusätzlich, weil ausschließlich der eigens entwickelte Software-Client als Schnittstelle dient und keine externen Browser-Plugins oder -Erweiterungen angreifbar sind. Gerade in Kanzleien, in denen täglich mit vertraulichen Unterlagen gearbeitet wird, bietet eine solch ausgereifte Sicherheitsarchitektur einen deutlichen Vorteil im Vergleich zu webbasierten Lösungen, da sie von Grund auf auf die Bedürfnisse und Verantwortlichkeiten professioneller Rechtsberatung zugeschnitten ist.
Ein weiterer wichtiger Vorteil ist die Flexibilität und Anpassbarkeit. Während webbasierte Lösungen oft eine standardisierte Form haben, die für die meisten Anwendungsfälle ausgelegt ist, bietet native Kanzleisoftware häufig mehr Optionen, um die Software spezifisch an die Bedürfnisse der Kanzlei anzupassen. Dies kann die Integration von bestehenden internen Systemen, eine detaillierte Anpassung der Benutzeroberfläche oder sogar die Entwicklung von spezifischen Funktionen für die Kanzlei umfassen. Denn Kanzleien unterscheiden sich in ihren Arbeitsprozessen und Anforderungen erheblich. Eine native Anwaltssoftware kann oft gezielt auf diese Bedürfnisse abgestimmt werden, was eine effizientere Nutzung ermöglicht.
Die Entscheidung für eine native Kanzleisoftware ist heute mehr denn je eine kluge Wahl für Anwaltskanzleien, die Wert auf Effizienz, Sicherheit und individuelle Anpassbarkeit legen. Während webbasierte Lösungen ihre Daseinsberechtigung haben, insbesondere für kleinere Kanzleien die Wert auf eine einfache Handhabung legen, bietet eine native Softwarelösung für Kanzleien mit höheren Ansprüchen klare Vorteile. Sie ermöglicht eine bessere Performance, eine effizientere Benutzeroberfläche, mehr Sicherheit und kann viel gezielter auf die Bedürfnisse der Kanzlei und ihrer Mitarbeitenden abgestimmt werden. Die Vorteile der nativen Software machen sie zu einer zukunftsfähigen Wahl für jede moderne Rechtsanwaltskanzlei.
Daniel N. Solenthaler – dank seiner mehr als 30-jährigen Erfahrung in der Softwarebranche, mit Schwerpunkt auf Kanzleisoftware, sowie einem Abschluss in Betriebswirtschaft der Universität St.Gallen ist Daniel N. Solenthaler ein ausgewiesener Experte für die Digitalisierung von Anwaltskanzleien. Durch die Betreuung von Hunderten von Kanzleien verfügt er über ein umfassendes Verständnis für die Bedürfnisse der Branche und erkennt schnell Verbesserungspotenziale. Mit gezielten Prozessoptimierungen hilft er Kanzleien, effizienter, rentabler und dynamischer zu werden.